Chronische Rückenschmerzen    -   Ein Kreuz mit dem Rücken.

Seitdem der Mensch sich für den aufrechten Gang entschieden hat, ist die Wirbelsäule als tragende Säule besonders beansprucht. Kleine Wirbelgelenke halten zwischen den Wirbelkörpern Verbindung; die Bandscheiben dienen als „Stoßfänger" zwischen den Wirbeln und erlauben Schutz und Flexibilität; Muskulatur und Bänder stabilisieren diesen Apparat. All diese Strukturen können auf vielfältige Weise überlastet sein.
Rückenschmerzen zählen zu den sog. Volkskrankheiten. Im Laufe des Lebens haben 80 - 90 % der Menschen in unserem Land diese Beschwerden. Akute Rückenschmerzen können auf zahlreichen Krankheiten bzw. Störungen beruhen und klingen meist von allein wieder ab. Allerdings haben sie ein gefährliches „Chronifizierungspotential", d.h. aus akuten Beschwerden werden sehr leicht chronische Rückenschmerzen, bei denen zahlreiche körperliche, seelische und soziale Faktoren im Spiel sind. Entsprechend lassen sich oft bei chronischen Rückenschmerzen weder die Ursache noch die Gründe für ein Anhalten der Beschwerden finden I - Und dies erschwert die Diagnostik - und die Behandlung.
Von etwa 6 Millionen Schmerzpatienten in Deutschland haben ca. 600.000 therapie-resistente Schmerzen, d.h. diese Schmerzen lassen sich nicht mehr durch übliche Behandlungen (Massagen, Tabletten, Salben usw.) therapieren, sie bedürfen einer speziellen schmerztherapeutischen und ggf. psychologischen Betreuung. Etwa 1/3 aller Deutschen haben pro Jahr Rückenschmerzen, die gemeinsam etwa 165 Millionen Arbeits­unfähigkeitstage fordern, dies bedeutet 22 Milliarden akute Kosten und über 40 Milliarden DM Folgekosten.

Erstaunlicherweise gab es noch vor 50 Jahren deutlich weniger Rückenschmerzen als heute, dies ist nicht allein durch das „Älterwerden" unserer Bevölkerung zu erklären. Neuere Studien haben gezeigt, daß unter harter körperlicher Arbeit weniger (!) Rückenschmerzen auftreten als in unserer heutigen „Informations- und Freizeitgesellschaft" (Prof. Wörz, Bad Schönborn). Rückenschmerzen sind heute eher ein Zeichen von Bewegungsmangel als von körperlicher Überlastung. Häufig angeführte Bandscheibenprobleme sind nur in etwa 1 % Ursache einer chronischen Schmerzerkrankung; sehr viel häufiger sind muskuläre Schmerzsyndrome. Hier stehen andere Überlastunqsqründe im Vordergrund.

Seelische Belastungssituationen sind heute wichtige Faktoren, die einen chronischen R
ückenschmerz bahnen und aufrechterhalten. Das „Eingebundensein'' in eine leistungsorientierte Gesellschaft, der Anspruch durch andere oder sich selbst, stets „funktionieren" zu müssen, stellt eine neue Form der Belastung dar. Aktuelle Untersuchun­gen belegen, daß mehr als 90 % aller chronischen Rückenschmerzen auch auf Stresserleben, Ängsten, Depres­sionen oder Unzufriedenheit am Arbeitsplatz basieren. Hier ist neben der schmerztherapeutischen Versorgung auch eine psychosomatische Betreuung notwendig. Körper und Seele sind eine Einheit; gerade die Naturheilver­fahren versuchen hier einzuwirken, sträflich wäre es, bei der Therapie den seelische Aspekt zu vergessen.

Bei der Behandlung von Rückenschmerzen steht im akuten Fall stets das „Symptom Schmerz" im Vordergrund. Beim chronischen Schmerz gilt es, die einzelnen Faktoren dieses Komplexes „Schmerzkrankheit" als eigenstän­diges Krankheitsbild zu sehen und zu behandeln. Wärme und Entspannungsverfahren können Schmerzen lin­dern, aber zentraler Therapieansatz ist das Bremsen der „verspannenden" Faktoren :
Das vegetative Nervensystem ist in der Lage durch anhaltende Nervenimpulse Muskulatur zu verhärten und die Durchblutung zu verringern. Hier können sog. Sympathicusblockaden helfen: Spezielle Spritzen an tiefe nervöse Strukturen lindern die Beschwerden und können eine Verselbständigung der Schmerzkrankheit (eine Chronifizierung) bremsen. Das Durchtrennen von Nerven oder die immer noch recht „beliebte" Operation des Bandscheibenvorfalls sollte absoluten Ausnahmen vorbehalten bleiben, da hierdurch neue Schäden gesetzt werden können, die teilweise stärkere Schmerzzustände zur Folge haben als zuvor.

Auch die Ern
ährung kann einen wesentliche Anteil an der Schmerztherapie haben : Saure Stoff­wechselprodukte übersäuern Muskeln und Gewebe und verstärken Schmerzen; eine entsprechende Ernährungsumstellung und eine Gewichtsentlastung des Körpers wirken hier oft Wunder.

Häufig ist erst eine Kombination verschiedener Therapien (schulmedizinische wie natürliche Heilverfahren) der Schlüssel zum Erfolg. Nur selten vermag eine Therapieform oder wenige Behandlungssitzungen den Schmerz beheben. Die Linderung der Beschwerden ist das primäre Therapieziel; Schmerzen „heilen" ist nur selten möglich.

Herr Hammer informiert Sie hierüber und wird Ihnen ein entsprechendes Behandlungskonzept anbieten
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