Schulterschmerzen - Wenn der Arm einfach nicht mehr will...!

Schulterschmerzen können vielfältige Ursachen haben. Wirbelsäule und funktionelle Strukturen des Stütz-und Bewegungsapparates helfen den Kopf hoch zu halten : „Kopf hoch !" hören wir von lieben Menschen, wenn wir uns nicht gut fühlen : „Laß den Kopf nicht hängen !". Das alltägliche Aufrichten unseres Kopfes, das Nach-vorn-Schauen aber auch das „Kopf-einziehen" (wie eine Schildkröte) sorgen für eine massive Überbeanspruchung der Kopf- und Schultergürtelmuskulatur. Unter der heutzutage „normal" gewordenen Belastung des Menschen, der Wechsel von harter Arbeit zu sitzender und denkender Tätigkeit sowie einseitige Fehlbelastungen fördern das Entstehen von Schulterbeschwerden. Auch der bekannte Tennisarm beruht oft ursächlich auf einer Störung des muskulären Gleichgewichts

Von etwa 6 Millionen Schmerzpatienten in Deutschland haben ca. 600.000 therapie-resistente Schmerzen, d.h. diese Schmerzen lassen sich nicht mehr durch übliche Behandlungen (Spritzen, Medikamente, Salben usw.) therapieren, sie bedürfen einer speziellen schmerztherapeutischen und psychologischen Betreuung.

Mit Hilfe gezielter Untersuchungen läßt sich eine anatomische Schultererkrankung (Verkalkung, Verengung der Sehnenfächer usw.) von einer funktionellen Störung (Muskelverhärtungen) unterscheiden. Neben einer ausführliche Krankengeschichte, die klinische Untersuchung, wird in neben einem Röntgenbild bei anhaltenden Störungen eine Kernspintomographie (MRT) durchgeführt werden. Rein rheumatoide Schulter­erkrankungen sind ebenfalls vergleichsweise selten und lassen sich im Blut feststellen.

Muskel- und Bindegewebsschmerzen haben ein gefährliches Chronifizierungspotential", d.h. aus akuten Beschwerden werden sehr leicht chronische Schmerzkrankheiten, bei denen zahlreiche körperliche, seelische und soziale Faktoren mit im Spiel sind. Die meisten Schulterschmerzen sind funktionelle Verspannungszustände, bei denen auch Spezialuntersuchungen oft keine sichere Ursache für ein Anhalten der Beschwerden erkennen lassen.

Wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass gerade körperliche Bewegung vorbeugt und ebenso als Therapeu-      tikum anzusehen ist. Andererseits sorgen Umwelteinflüsse oder soziale Umstände für erhöhte Spannungs-zustände im Gewebe, eine Übersäuerung der Zellen und führen zu erhöhten Stresshormonausschüttungen.

Seelische Belastungssituationen sind heute wichtige Faktoren, die einen chronischen Schmerz bahnen und aufrechterhalten. Das Eingebundensein" in eine leistungsorientierte Gesellschaft, der Anspruch durch andere oder sich selbst, stets funktionieren" zu müssen, stellt eine neue Form der Belastung dar. Stresserleben, Ängsten, Depressionen oder auch Unzufriedenheit am Arbeitsplatz können eine Rolle spielen. Hier ist bei chronischen Verläufen neben der schmerztherapeutischen Versorgung auch eine psycho­somatische Betreuung sinnvoll, zumal im Laufe einer Schmerzerkrankung andauernde Einschränkungen wie selbstverständlich auf die Seele drücken. Körper und Seele sind auch hier eine Einheit; gerade die Naturheilverfahren versuchen hier einzuwirken.

Naturheilverfahren versuchen hier ursächlich einzuwirken: Akupunktur und Neuraltherapie spielen eine herausragende Rolle bei der Harmonisierung der Körperenergie. Wärme und Entspannungsverfahren können Schmerzen lindern, aber zentraler Therapieansatz ist das Bremsen der „verspannenden" Faktoren : Das vegetative Nervensystem ist in der Lage durch ausdauernde Nervenimpulse Muskulatur zu verhärten und die Durchblutung zu verringern, was letztlich zu einer Übersäuerung sämtlicher Gewebe führt. Hier können sog. Sympathicusblockaden helfen: Spezielle, meist schmerzlose Injektionen an Nervengeflechte helfen die Spannung zu senken und Beschwerden zu lindern, zusätzlich kann eine Verselbständigung der Schmerzkrankheit (eine Chronifizierung) gebremst werden.

Gerade die Ernährung kann einen wesentliche Anteil an der Schmerztherapie haben : Saure Stoffwechselprodukte in Muskeln und Gewebe können durch eine entsprechende Ernährungsum­stellung und eine Gewichtsentlastung ausgeschwämmt werden und so auf natürlichem Wege helfen.

Häufig ist erst eine Kombination verschiedener Therapien der Schlüssel zum Erfolg. Selten vermag nur eine Therapieform oder wenige Behandlungssitzungen den Schmerz beheben. Geben Sie sich und dem Therapeuten diese Zeit!

Wir informieren  Sie gerne und können Ihnen ein entsprechendes Konzept anbieten.


Schulter – Arm - Schmerzen – Welche Therapie kommt in Frage?

Fühlen Sie sich bitte nicht von der Fülle an Behandlungsmöglichkeiten „erschlagen"; nicht alle Verfahren sind für Sie geeignet: Der erfahrene Schmerztherapeut sollte mit Ihnen zusammen einen Therapieplan festlegen. Verschaffen Sie sich einfach einen Überblick über die therapeutischen Möglichkeiten bei Schulter-Arm-Schmerzen. Die einzelnen Behandlungen sind kurz erläutert, jedoch sollten Sie sich über die bei Ihrer Krankheit mög­lichen Therapieansätze individuell beraten lassen.

Entspannungstherapien = Progressive Muskel-relaxation nach Jacobson oder Autogenes Training können helfen Alltagssorgen zu verarbeiten. Pro­bleme führen unbewußt zu einer Verkrampfung des gesamten Körpers, Entspannungstechniken vermögen sie zu lösen und Schulterschmerzen nachhaltig zu beeinflussen.

Ordnungstherapie = Ordnen der Lebensgewohn­heiten bringt dem Körper einen entspannteren Tagesablauf. Unregelmäßigkeiten im Alltag schaden und bescheren uns Menschen stets zusätzliche Belastungen.

Darmsanierung = Ernährungsumstellung, um saure Stoffwechselprodukte zu verringern und saure Gewebe zu entsäuern. Die Entgiftungs­funktion des Darms wird durch Gabe von normalen Darmkeimen gestärkt und langfristig krankheits­fördernde Bakterien im Darm verhindert.

Blockade des Cervicalen Grenzstranges = Nervengeflechte des sympathischen Grenz­stranges am Hals. Eine örtliche Betäubung an diesen Teil des vegetativen Nervensystems führt zu einer Senkung der Muskelspannung und zur Steigerung der Durchblutung in Schulter und Arm.

Blockade des Nervenplexus = Nervengeflechte am Hals und in Höhe von Schulter und Achsel­höhle, die einen wesentlichen Anteil an der Durchblutung und Regulation der Schulter-Arm-Partie haben. Eine örtliche Betäubung an diese Struktur verbessert die Durchblutung und fördert die Schmerzlinderung in dieser Region.

Therapeutische Lokalanästhesien = lokale Spritzen zur örtlichen Betäubung an bestimmte schmerzhafte Strukturen (v.a. Muskeln, Bänder, Gelenke usw.) durchbrechen lokale Schmerzen.

„Zertrümmerung" = Kalkpartikel in der Schulter werden erfolgreich zertrümmert, oft bleiben aber Schmerzen der verspannten Schultermuskulatur.

Neuraltherapie = Einspritzen von Mitteln zur örtli­chen Betäubung an schmerzhafte oder in Reflex­kreise eingebundene Strukturen, um im Segment eine Regulation gestörter Funktionen zu erreichen.

Procain-Infusionen (Endoneuraltherapie) = Tropflösung eines Mittels zur örtlichen Betäubung, um über den Blutweg eine Entspannung der Mus­kulatur, ein Bremsen des vegetativen Nervensys­tems und eine bessere Durchblutung der Organe und Muskeln zu erreichen.

Störfeldtherapie = Einspritzen von Mitteln zur örtlichen Betäubung (meist Procain) an Strukturen, die in Reflexkreise des Körpers eingebunden sind, um Erkrankungen außerhalb des Segmentes zur Regulation zu bewegen. Narben oder Zähne können störend in den Körper eingreifen und gerade Schul­tererkrankungen provozieren.

Medikamentöse Therapie = Behandlung mit Anti­rheumatika sind oft nicht mehr effektiv, stärkere Schmerzmittel können vorübergehend sinnvoll sein. Sog. Antidepressiva, die zusätzlich zur eigentlichen Wirkung einen spannungslösenden Aspekt haben, sind oft günstig. - Fragen Sie Ihren Arzt!

TENS = Reizstrombehandlung mittels handlichem Stimulationsgerät, die daheim selbst angewendet werden kann. Durch elektrische Ströme über Hautelektroden wird die Muskulatur gelockert, schmerzleitende Nervenimpulse gebremst und die Durchblutung lokal gefördert.

Chirotherapie = Sanfte Behandlung von Blockierun­gen der Kopf- u. Wirbelgelenke sowie des Schulter­gürtels. Manuelle Therapie oder z.B. auch Osteo­pathie richten den Körper wieder auf.

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